Tierheilpraxis Simon

Alternative Tiermedizin

"Alles was wir brauchen um gesund zu bleiben, hat uns die Natur reichlich geschenkt. Warum vergessen wir es nur so oft?"

Pfarrer Kneipp

 

Sie finden meine Praxis hier:

Tierheilpraxis Simon
Weg nach Schwerstedt 15
99439 Am Ettersberg OT Heichelheim / bei Weimar
Mobil 0176 20746907

Sprechzeiten:

Um Wartezeiten zu vermeiden, werden Termine nur nach telefonischer Vereinbarung vergeben. Sollte ich nicht erreichbar sein, hinterlassen Sie bitte auf der Mailbox  Ihren Namen, Ihre Telefonnummer und kurz den Grund Ihres Anrufes. Ich rufe zeitnah zurück. 

 

 

Meine Praxis und ich mit einem Fallbeispiel im renommierten Fachmagazin „Paracelsus“

Mykotherapie bei epileptischem Kater

 

Patient

 

Mir wird der 13-jährige Kater Diamond (British
Kurzhaar) vorgestellt. Ich erfahre, dass er zu Hause überall Urin verliert,
aber auch bewusst markiert. Sein Fressverhalten sei schlecht, berichtet die
Halterin. Außerdem stelle er sich auf die Hinterbeine und trample“, dabei
neige er zu Beißverhalten und Hauen“
.

Vorgeschichte

Diamond lebte 10 Jahre bei einem Mann, der ihn aus
persönlichen Gründen in ein Tierheim abgegeben hat. Vor 3 Jahren haben ihn die
heutigen Besitzer trotz seines hohen Alters in ihre Familie aufgenommen. Der
Kater ist Freigänger mit intensivem Bezug zur Besitzerin. Etwa 2 Jahre nach
Übernahme wird diese verzweifelt in meiner Praxis mit den oben genannten
Symptomen vorstellig.


Befund

Während der Adspektion ist auffällig, dass sich der
Kater mühsam bewegt. Beim Laufen und nach dem Aufstehen zeigt er deutliche
Schmerzen, v.a. in beiden Vorderbeinen. Von einem normalen Katzenverhalten ist
er weit entfernt.


Sowohl die Erstanamnese als auch die gründliche
Palpation ergeben äußerlich zunächst keinen Aufschluss über die Ursache.
Kardio- und Neuro- Tests sowie das Abdomen bleiben ohne Befund. Das Gewicht
liegt bei 6,6 kg, was für den nicht besonders großen Kater etwas zu viel ist.
Die Temperaturmessung ergibt 38,1 °C, für einen Kater in diesem Alter unauffällig.
Farbe und Geruch der Urinprobe sind ebenso unauffällig. Das Fell glänzt nicht.
Hieran wird deutlich, dass sich der Kater wahrscheinlich nicht nur unwohl
fühlt, sondern ein grundsätzliches Problem vorliegt.


Kurative Maßnahmen

In der Beratung bitte ich die Besitzer, alle Zimmerpflanzen
zu benennen und vorhandene Giftpflanzen zu entfernen. Weiterhin rate ich, das
Futter artgerecht umzustellen, also den Fleischanteil zu erhöhen und Innereien
hinzuzufügen. Zusätzlich sollen Leckerlis nur aus reinem Fleisch angeboten
werden. Das Katzenstreu wird ebenfalls gewechselt, der Deckel der
Katzentoilette entfernt. Katzen
wollen einen Rundum-Blick und immer alles
im Auge haben.

Beginn von Krampfanfällen

Nach 2 Wochen wird mir beim Termin mitgeteilt,
dass die Besitzer auch beim Tierarzt vorstellig geworden sind, da Diamond
verstärkt uriniert und sich bisher keine Besserung eingestellt hat. Zusätzlich
sind inzwischen eindeutig Krampfanfälle aufgetreten, wobei der Kater einen
Buckel macht, unruhig trippelt und nach den Besitzern schnappt. Autonomes
Urinieren während des Anfalls wird auch benannt. Der Tierarzt stellt die
Diagnose Idiopathische Epilepsie und verordnet Diamond Phenobarbital 15 mg.
Seit der Gabe des Mittels verhält er sich wie ruhiggestellt und kämpft mit
starkem Durchfall. Nun beginnt die Zeit des Abwartens, um zu beobachten, ob
Phenobarbital hilft
.

Naturheilkundliche Therapie

Ein halbes Jahr später werden die Besitzer wieder
mit Diamond und all seinen Leiden vorstellig. Da sich unter Phenobarbital keine
Besserung eingestellt hat und der Durchfall persistiert, biete ich an, das
Mittel langsam auszuschleichen.


Wir beginnen dann mit einer Mykotherapie: Diese
wird nach Tierart, Körpergewicht und Erkrankungsart ausgerichtet
(chronisch/akut). Eingesetzt werden Reishi-Pulver und-Extrakt (Fa. Vitalpilze
Chiemsee) in Verbindung mit Vitamin C der Acerola-Beere. Im Fall von Diamond
beschließe ich nach einer ersten Verordnung, die Aminosäure L-Tryptophan zu
ergänzen, da der Kater noch einmal einen leichten Anfall hat und dies optimiert
werden sollte. Diese zweite Verordnung funktioniert wunderbar. Ich muss
lediglich beobachten, ob die Dosierung nach erfolgter Einschleusung angepasst
werden muss.


Achtung: Bel bestehenden Nierenerkrankungen ist
Vorsicht geboten. Hier sollte der Cordyceps sinensis, der chinesische
Raupenpilz, Verwendung finden.


Behandlung und Wirkung der Mykotherapie

In unserem Fall nutzen wir die adaptogenen und
neurologischen Effekte des Reishi-Pilzes. Wichtig ist, beide Teile des Pilzes
zu verwenden. Nur Stiel und Hut (Pulver und Extrakt)
gemeinsam entfalten
diese neurologische Wirkung. Zusammen mit dem enthaltenen Adenosin, das
krampflösende und ausgleichende Effekte sowie eine durchblutungsfördernde Wirkung
auf das Gehirn ausübt, zeigt Reishi besonders bei Epilepsie positive Ergebnisse.

Verlauf

Nach 4 Wochen stellt sich eine merkliche Besserung
ein. Diamond nimmt wieder am Leben teil, der Durchfall ist verschwunden. Nach 8
anfallsfreien Wochen erleidet der Kater noch einmal eine epileptische Episode,
diese ist jedoch weniger stark ausgeprägt als die vorherigen. Daraufhin
optimiere ich die Dosis noch einmal. Seitdem ist von Anfällen keine Rede mehr.


Status quo

Diamond bewegt sich heute mit katzentypischer
Eleganz und strahlt Selbstbewusstsein aus. Er frisst sehr gut und setzt sich
auch mit an den Tisch, wenn die Besitzer essen – natürlich darf er nur
zuschauen. Geplant ist, dass der Kater bis an sein Lebensende eine
Dauermedikation aus Reishi-Extrakt und-Pulver, L-Tryptophan und Acerola
erhalten wird. Diese durchgängig verabreichte Mischung ermöglicht den Besitzern
und Diamond ein entspanntes Zusammenleben mit Freude und ohne Angst.


Fazit

Bei neurologischen Erkrankungen muss immer mit
höchster Vorsicht gearbeitet werden. Bei Fehlbehandlung kann der gewünschte
Erfolg ausbleiben und/oder es können unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, die
gerade bei Epilepsie nicht unterschätzt werden dürfen. Dennoch können selbst
aussichtslos erscheinende Erkrankungsbilder mit viel Geduld, Wissen über die
Behandlungsmethode, expliziten Kenntnissen der anzuwendenden Mittel sowie deren
unabdingbare Zusatzstoffe deutlich gebessert oder sogar geheilt werden.


Sylvia Simon

Tierheilpraktikerin mit Schwerpunkten Mykotherapie,
Ernährung, Magnetfeld und Blutegel


info@tierheilpraxis-simon.de

 

Quelle: Paracelsus Fachzeitschrift für Naturheilpraxis | Psychologie | Naturheilkunde Ausgabe 02.23